Pickleball ist eine der am schnellsten wachsenden Sportarten weltweit – und das aus gutem Grund. Der Mix aus Tennis, Badminton und Tischtennis ist leicht zu erlernen, macht sofort Spaß und lässt sich nahezu überall spielen. Doch bevor du den Schläger schwingst, lohnt sich ein Blick auf die wichtigsten Regeln. Dieser Artikel erklärt einfach und verständlich, wie Pickleball funktioniert – ideal für alle, die neu einsteigen wollen.
Das Spielfeld
Ein Pickleball-Feld misst 13,41 Meter in der Länge und 6,10 Meter in der Breite – und ist damit deutlich kleiner als ein Tennisplatz. Das Spielfeld ist in zwei Hälften unterteilt, mit einem Netz in der Mitte, das an den Seiten 91,4 cm und in der Mitte 86,4 cm hoch ist.
Direkt vor dem Netz befindet sich eine sieben Fuß (2,13 m) tiefe Zone, die sogenannte „Kitchen“ oder Nicht-Volley-Zone. In diesem Bereich darf der Ball nicht direkt aus der Luft gespielt werden – eine der zentralen Regeln des Spiels.
Die Ausrüstung
Für Pickleball brauchst du:
- einen Pickleball-Schläger (Paddle) – kleiner als ein Tennisschläger, aber größer als ein Tischtennisschläger
- einen Pickleball-Ball – aus Kunststoff, mit 26 (Indoor) oder 40 (Outdoor) Löchern
- ein Netz und ein markiertes Spielfeld
Viele Freizeit- und Sportvereine bieten mittlerweile feste Plätze oder transportable Netze an, sodass du fast überall spielen kannst.
Der Spielstart: Aufschlag
Das Spiel beginnt mit einem Aufschlag von unten – der Ball muss unterhalb der Taille getroffen und diagonal ins gegnerische Aufschlagfeld gespielt werden.
Wichtig:
- Der Ball darf beim Aufschlag nicht die Kitchen-Linie berühren.
- Der Aufschlag wird immer diagonal ausgeführt.
- Der Ball muss einmal aufspringen, bevor er gespielt werden darf – auf beiden Seiten.
Diese Regel nennt sich „Two-Bounce-Rule“: Sowohl der Rückschläger als auch der Aufschläger müssen den Ball zunächst aufspringen lassen. Erst danach darf der Ball aus der Luft (Volley) gespielt werden.
Die Kitchen-Regel
Die „Kitchen“, also die Nicht-Volley-Zone, ist eines der wichtigsten und charakteristischsten Elemente beim Pickleball.
- Spieler dürfen sich nicht in der Kitchen aufhalten, wenn sie den Ball aus der Luft schlagen wollen.
- Es ist erlaubt, in die Kitchen zu treten, wenn der Ball vorher auf dem Boden aufkommt – etwa bei kurzen Bällen.
Diese Regel verhindert aggressive Netzduelle und sorgt für strategischere Ballwechsel.
Punktesystem
- Punkte kann nur die aufschlagende Seite erzielen.
- Gespielt wird meist bis 11 Punkte, und ein Team muss mit zwei Punkten Vorsprung gewinnen (z. B. 11:9 oder 12:10).
- In Turnieren kann auch bis 15 oder 21 Punkte gespielt werden.
Ein Punkt endet, wenn der Gegner den Ball ins Aus schlägt, ihn nicht korrekt zurückspielt oder eine Regel verletzt – etwa das Betreten der Kitchen bei einem Volley.
Einzel oder Doppel
Pickleball kann sowohl als Einzel als auch als Doppel gespielt werden. Im Doppel gelten folgende Besonderheiten beim Aufschlag:
- Beide Spieler eines Teams haben die Möglichkeit aufzuschlagen, bevor der Aufschlag zum Gegner wechselt.
- Nur zu Beginn des Spiels schlägt der rechte Spieler des Startteams einmal auf – danach wechseln die Seiten regulär.
Diese Regel sorgt dafür, dass beide Teams die gleiche Anzahl an Aufschlägen pro Runde haben.
Fehler und Aus
Ein Fehler liegt vor, wenn:
- der Ball außerhalb der Linien landet,
- der Ball die Kitchen beim Aufschlag berührt,
- der Spieler die Kitchen betritt und den Ball volley spielt,
- der Ball das Netz nicht überquert,
- gegen die Two-Bounce-Rule verstoßen wird.
Taktik und Spielgefühl
Pickleball ist nicht nur ein Bewegungsspiel, sondern auch ein taktisches Duell. Durch das kleinere Spielfeld ist Präzision wichtiger als Kraft. Typisch sind:
- lange Ballwechsel
- kurze, platzierte Schläge in die Kitchen
- „Dinks“ – sanfte Schläge knapp über das Netz, die den Gegner zwingen, Fehler zu machen
Gerade im Doppel kommt es auf Kommunikation, Reaktionsvermögen und Teamplay an.
Fazit
Pickleball ist ein leicht zugänglicher Sport, der schnell gelernt und lange geliebt wird. Die klaren Regeln, das kleinere Spielfeld und das ausgewogene Verhältnis zwischen Taktik und Bewegung machen den Reiz dieser Sportart aus. Wer die Grundregeln einmal verstanden hat, kann sofort loslegen – ob drinnen, draußen, im Verein oder im eigenen Garten.


 
                 
						
									